Spoilt for choice: Proof of concept vs. Prototype vs. MVP
Was genau verbirgt sich hinter den einzelnen Methoden und worin unterscheiden sie sich? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Unterschiede, geben Beispiele und erläutern, wann welcher Ansatz am besten eingesetzt werden sollte.
Proof of Concept (PoC)
Ein Proof of Concept zielt darauf ab, die Machbarkeit einer Digital-Idee oder eines Konzepts zu belegen. Der Hauptfokus liegt hierbei auf der technischen Machbarkeit. Ein PoC wird in der Regel intern verwendet und hat eine kurze Entwicklungszeit mit begrenzter Funktionalität.
Welche Vorteile bietet ein Proof of Concept?
- Frühzeitige Reduzerung technischer Risiken.
- Ersparnis von Zeit und Ressourcen bei nicht realisierbaren Ideen.
- Unterstützung bei der Entscheidungsfindung für weitere Investitionen.
- Argumentations -und Diskussionsgrundlage für verschiedene Stakholder.
Ein PoC macht insbesondere dann Sinn, wenn innovative oder technisch anspruchsvolle Projekte in Betracht gezogen werden oder wenn die Machbarkeit einer Idee unklar ist. So könnte z. B. ein Unternehmen, das mit Hilfe von generativer KI eine Chatbot-Lösung für den Kundenservice entwickeln möchte, einen PoC erstellen, um grundlegende Konversationsfähigkeiten zu demonstrieren.
Prototyp
Der Prototyp geht einen Schritt weiter als der Proof of Concept. Er ist eine frühe Version oder ein Modell eines Produkts, das dazu dient, das Konzept zu testen und zu verfeinern. Während der PoC sich auf die Machbarkeit konzentriert, liegt der Fokus beim Prototyp auf Design und User Experience (UX). Prototypen können sowohl intern als auch mit ausgewählten Nutzer:innen getestet werden und ermöglichen einen iterativen Optimierungsprozess.
Welche Vorteile bietet ein Prototyp?
- Frühes Nutzerfeedback zum Design und zur UX
- Designfehler können früh erkannt und behoben werden
- Die Kommunikation zwischen Entwicklern, Designern und Stakeholdern wird gefördert
- Eine repärsentative Präsentation vor Investoren oder Management
Ein Prototyp ist besonders wertvoll nach einer erfolgreichen Machbarkeitsprüfung (PoC) und wenn das User Interface (UI) kritisch für den Erfolg des Produkts ist. Ein Beispiel hierfür wäre eine mobile Banking-App: Ein interaktiver Prototyp könnte wichtige Funktionen wie Kontoübersicht und Überweisungen beinhalten, um die Benutzerfreundlichkeit zu testen und wertvolles Feedback zu sammeln.
Minimum Viable Product (MVP)
Ein MVP ist die einfachste Version eines digitalen Produkts, die gerade ausreicht, um es auf den Markt zu bringen und von echten Nutzer:innen Feedback zu erhalten. Das MVP umfasst primär die Kernfunktionen, die das Hauptproblem der Zielgruppe lösen.
Was sind die Vorteile eines MVPs?
- Ermöglicht eine schnelle Markteinführung und Validierung der Produktidee
- Reduziert das finanzielle Risiko durch minimale Anfangsinvestition
- Generiert echtes Nutzerfeedback für weitere Entwicklungen
- Hilft dabei einen frühen Product-Markt-Fit zu erreichen
Ein MVP macht besonders dann Sinn, wenn nach der Prototyp-Phase eine schnelle Markteinführung angestrebt wird oder wenn begrenzte Ressourcen vorhanden sind. Ein Beispiel könnte ein Startup sein, das eine Plattform zur Vermittlung von Nachhilfestunden entwickelt: Das MVP könnte eine einfache Webseite sein, auf der Schüler nach Fächern suchen und Nachhilfelehrer kontaktieren können. Zusätzliche Funktionen wie Online-Zahlung oder Videounterricht würden erst später hinzugefügt werden.
Die nachfolgende Tabelle fasst die wichtigste Unterschiede der drei Ansätze zusammen und gibt Orientierung für die Auswahl der richtigen Methode:
Fazit
In der dynamischen Welt der Entwicklung digitaler Lösungen ist es entscheidend, die richtigen Methoden zur Hand zur haben und zur richtigen Zeit einzusetzen. Der Beitrag zeigt, das ein differenzierter Einsatz von Proof of Concepts, Prototypen und MVPs Unternehmen die Möglichkeiten bietet, digitale Ideen effizient zu testen, zu verfeinern und umzusetzen. Durch ein strukturiertes Vorgehen können auf diese Weise Risiken minimiert und Ressourcen optimal eingesetzt werden. Kurz: Es geht darum, schnell zu lernen, flexibel zu bleiben und gleichzeitig zielgerichtet voranzukommen.